Recap Smart-up X female founders luncheon – Branding & Positionierung

Am 29. April 2021 fand ein weiterer Smart-up X female founders luncheon statt. Bei diesem Event standen die Themen «Branding & Positionierung» im Fokus. Und auch dieses Mal hatten wir wieder eine Gründerin zu Gast: Jennifer Bänziger vom hurrah design studio. Die Gründerin gab ihre Erfahrungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit preis, schilderte den Prozess, den ein Startup bei der Positionierung befolgen sollte und erklärte, wie ein Brand in eine Marke verwandelt werden kann. Denn das «hiphip hurrah» wird den Teilnehmerinnen des Events wohl immer in Erinnerung bleiben.

Wann begann Jennifer’s Weg in die Selbstständigkeit oder besser gesagt, wann war die Gründung des eigenen Unternehmens geplant?

«Geplant war, zuerst das Studium zu beenden, sich danach durch eine Festanstellung noch mehr Wissen anzueignen und im Anschluss ein eigenes Unternehmen zu gründen. Doch wenn man die Chance hat, ein grosses Projekt an Land zu ziehen, muss man sie ergreifen, auch wenn die Gründung des Unternehmens zu einem späteren Zeitpunkt geplant war.»

Das waren die Worte von Jennifer Bänziger, Gründerin und Partnerin des hurrah design studios Dieses Zitat zeigt, wie ungeplant man den Weg in die Selbstständigkeit einschlagen kann. Zum Zeitpunkt, zu dem es am wenigsten geplant war und es am wenigsten in das eigene Leben passt. Doch wie Jennifer erwähnt hat, muss man genau diese Chance ergreifen, denn eine solche gibt es wahrscheinlich kein zweites Mal! Und wenn man das Ziel vor Augen hat und weiss, wohin man will, dann ist die Gründung des Unternehmens auch neben dem Job und dem Studium möglich. Du musst es nur wirklich wollen und deinen Nordstern definieren, der dir den nötigen Energieschub mit auf den Weg gibt!

Das Ziel hatten Jennifer und ihre Kollegin Ramona sehr wohl im Auge, doch wie wurden die beiden überhaupt auf das Thema Selbstständigkeit aufmerksam und wie gelang es ihnen, die ersten Aufträge zu ergattern?

Nun, Jennifer und Ramona wurde schon während dem Studium bewusst, dass sie die Selbstständigkeit fasziniert und sie sich durch ein eigenes Unternehmen im Bereich der Innenarchitektur selbst verwirklichen möchten. Ramona und Jennifer begannen, während dem Studium kleiner Aufträge entgegenzunehmen und hatten durch Smart-up der Hochschule Luzern die Möglichkeit, ein Semester lang Module anderer Departments zu besuchen, um sich dadurch das nötige Wissen für die Selbstständigkeit anzueignen. Was Jennifer zu diesem Zeitpunkt am meisten beeindruckte, waren die Anzahl Themen, mit welchen sie konfrontiert wurden. «Man hat sich vorher gar nicht überlegt, was es bedeutet, sich selbstständig zu machen». Doch der ständige, enorme Lernprozess, welchen Jennifer auf den Weg zum Ziel begleitete, machte es für sie umso interessanter, diesen Weg einzuschlagen. Und als Jennifer und Ramona die ersten Aufträge von Smart-Apartments für sich gewinnen konnten, lösten die zufriedenen Kunden den altbekannten Schneeballeffekt aus. Dies führte dazu, dass die beiden im letzten Semester des Studiums die Möglichkeit erhielten, das Projekt Vulcano in Zürich Altstetten, mit der Credit Suisse als Auftraggeber, umzusetzen.

Siehst du? Wenn du es wirklich willst und du die Kunden durch deinen Ehrgeiz und deine Expertise begeisterst, werden die tollen Aufträge nicht lange auf sich warten lassen! 

Das führt mich zum Thema unseres zweiten luncheons, denn um das Projekt mit der Credit Suisse umsetzen zu können, gründeten die beiden Mädels im Mai 2018 die GmbH «atelier zweigestalten». Es ging alles ziemlich schnell und mittendrin kam die Frage auf:

Wie finden wir nun unseren Brand? Was ist uns bei unserem eigenen Brand besonders wichtig?

Jennifer und Ramona wurde zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass sie eine Marke aufbauen wollen, die ihr junges, innovatives Team repräsentiert und mit welcher sie dem Kunden ein lustiges Wortspiel vermitteln konnten. Doch welches Wortspiel? Die Idee blitzte den beiden beim Kaffeetrinken in Luzern auf. Ramona meinte mit «zwei gestalten» sie beide, die in ihrem Beruf gestalten. Jennifer fasste in diesem Moment jedoch den Begriff «zwei Gestalten» auf und schwups hatten sie ein lustiges Wortspiel und damit den Namen ihres ersten Unternehmens «atelier zweigestalten» kreiert . Auch auf der Baustelle hiess danach: «Oh schau mal, die zwei Gestalten kommen». Die wiedererkennbare Marke wurde generiert.

Doch wie kommt man zu einem solchen Brand?

«Die Strategie ist für das Startup zu Beginn das A & O». Jennifer erzählt dies aus eigener Erfahrung, denn beim Unternehmen «atelier zweigestalten» hatten Ramona und Jennifer einen Plan, jedoch eine nicht so durchdachte Strategie wie beim heutigen Unternehmen hurrah design studio. Aus diesem Grund hat sich Jennifer bei der Gründung des zweiten Unternehmens mit den drei anderen Inhabern (Ramona, Rahel und Ron) eine Woche lang nach Arosa abgesetzt, um die ganze Strategie (Werte und Ziele) des Unternehmens zu definieren. Strategiewoche ahoi!

Bevor du also überhaupt mit dem Branding und der Positionierung beginnst, sollte die Strategie deines Unternehmens stehen.

Strategie steht, was nun?

Juhui! Jetzt kannst du mit der Positionierung und dem Branding beginnen! Das hurrah design studio arbeitet in diesen zwei Themenbereichen mit Persona. Für jedes Unternehmen werden fiktive Personen, die der Zielgruppe entsprechen und die das Startup mit dem Produkt oder der Dienstleistung catchen möchte, erstellt. Für ein Kebab Restaurant wurden beispielsweise folgende Personas erstellt:

👩 Henriette Hipster, die Zürcher Hipster Frau, welche einen grossen Wert auf das Aussehen des Restaurants legt. Sie möchte den Food-Spot nämlich auf Instagram posten.

👨 Adi vom Kanton Aargau. Er geht in Zürich in den Club und möchte danach einfach noch einen geilen Kebab essen.

👨‍💼 Oli Office, der sich über den Mittag einen Kebab holt. Ihm ist wichtig, dass das Essen gut und schnell zubereitet ist.

👨‍🎓 Samuel der Student, dem das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr wichtig ist.

Durch diese Persona gelingt es dem Unternehmen, sich zu fragen: «Was würde wohl Samuel der Student sagen?» und somit die Entscheidungen objektiv zu treffen.

Die Persona eignen sich auch sehr gut dafür, die Kommunikationskanäle des Unternehmens festzulegen. Denn die einzige Frage, die man sich stellen muss, ist: «Auf welchen Kanälen ist beispielsweise Henriette Hipster unterwegs?» und schwups, schon hat man die Channels definiert, die dem eigenen Unternehmen einen Mehrwert bieten.

💡Hier noch ein kleiner Tipp von Jennifer: Wichtig ist, dass du auch nach der Festlegung deiner Kommunikationskanäle dafür offenbleibst, etwas Neues auszuprobieren (z.B. Newsletter, Fyler, Facebook anstatt Instagram). Denn probieren geht über studieren!

Anhand der Werte deines Unternehmens, die du während deiner Strategiewoche definiert hast, sollst du dich nach der Festlegung deiner Kommunikationskanäle mit der visuellen Kommunikation auseinandersetzen. Hierzu gehört das Design deines Logo, deiner Website und deiner Visitenkarten und die Definition der Schriften, Farben und Formen, die du in der Kommunikation mit dem Kunden verwenden wirst. Achte hierbei darauf, dass das Branding stehts mit den Werten deines Unternehmens übereinstimmt. Das verspielte Logo der Zahnarztpraxis soll den verspielten Vibe in der Praxis widerspiegeln. Und denke daran, das Thema Branding erst dann auf die Seite zu legen, wenn du dir das «hiphip hurrah» nicht mehr verkneifen kannst. Denn du wirst auf deinem weiteren Weg in die Selbstständigkeit nicht mehr gross Zeit dafür finden, das Branding anzupassen.

Zum Schluss möchte dir Jennifer noch folgende drei Dinge ans Herz legen:

#1: Stelle dich positiv ein und glaube daran, dass es gut kommt!

#2: Gebe der Welt da draussen das Verständnis dafür, für was du und dein Unternehmen steht.

#3: Trau dich! Der Weg in die Selbstständigkeit ist schwer, aber es sind Hürden, die man meistern kann, wenn man sie meistern will!

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