Selbstmanagement: Ist es eine Disziplin, die UnternehmerInnen brauchen?

Als UnternehmerIn bist du die treibende Kraft hinter deinem Startup. Es gibt keinen Chef, der dich aus dem Bett holt oder der dich anspornt, Dinge zu erledigen. Wenn du nicht handelst, tut es niemand anderes. Oft bist du der Erste, der das Büro betritt, und der Letzte, der es verlässt. Anerkennung ist selten – niemand wird wahrscheinlich sagen: „Gute Arbeit heute, Chef! Aus diesem Grund ist Selbstmanagement so wichtig. Es geht nicht nur darum, dein Unternehmen voranzubringen, sondern auch darum, deine geistige und körperliche Gesundheit zu erhalten.

Jeder Unternehmer/jede Unternehmerin hat seinen/ihren eigenen Ansatz für das Selbstmanagement. Manche arbeiten unermüdlich bis in den Urlaub hinein, während andere einen Ausgleich durch geplante Familienzeit oder Dating Nights suchen. Hier sind ein paar Strategien, die sich für mich bewährt haben:

1. Konsistenz ist der Schlüssel

Um die Konkurrenz zu überholen, muss man konsequent Qualität liefern und seine Kunden unterstützen. Für mich war es entscheidend, meiner Botschaft und meinen Werten treu zu bleiben und mich auf die Bedürfnisse meiner Kunden zu konzentrieren. Fortschritt entsteht nicht durch sporadische Sprünge, sondern durch stetige, bewusste Schritte. Diese Beständigkeit bedeutet, dass ich selten die ganze Nacht durcharbeiten muss, weil ich mich Schritt für Schritt dem Erfolg nähere.

2. Lerne nein zu sagen

In der Anfangsphase des Unternehmertums ist es verlockend, jede noch so kleine Chance zu ergreifen, selbst wenn der Auftraggeber/die Auftraggeberin nicht perfekt zu einem passt. Wenn dein Startup wächst, ist es wichtig, wählerisch zu werden. Wenn du öfters „Nein“ sagst, kannst du dich auf deine Kernziele konzentrieren und dein Startup sowie deine persönliche Entwicklung priorisieren. Denke daran, dass deine Zeit und deine Energie begrenzte Ressourcen sind – nutze sie weise.

3. Flexibilität zu schätzen wissen

Einer der Vorteile des Unternehmertums ist die Flexibilität. Für mich fühlt sich Arbeit nur noch selten wie „Arbeit“ an, aber ich organisiere meinen Zeitplan immer noch nach dem, was wichtig ist. Wenn das Wetter düster ist, kann ich meine Aufgaben vorziehen, um die sonnigen Tage für eine lange Wanderung zu nutzen. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es mir, produktiv zu bleiben und gleichzeitig die Freiheit zu geniessen, die die Selbständigkeit mit sich bringt.

4. Habe immer einen Plan B

Das Leben als UnternehmerIn, insbesondere für die Eltern da draussen, kann unvorhersehbar sein. Notfälle werden auftreten – sei es ein krankes Kind oder ein kurzfristiger Kundentermin. Baue dir ein Unterstützungsnetz aus Freunden und Familie auf, die deine Verpflichtungen verstehen. Sorge dafür, dass ein Team bereitsteht, das bei Bedarf einspringt, damit du mit Überraschungen umgehen kannst, ohne dass alles zusammenbricht. Dieser Lebensstil hat mich zwar einige Freundschaften gekostet, aber er hat auch die Bindungen zu denjenigen gestärkt, die die einzigartigen Herausforderungen des Unternehmertums wirklich verstehen und unterstützen.

5. Delegiere klug

Ein Startup zu skalieren bedeutet, die vollständige Kontrolle loszulassen. Baue ein erstklassiges Team auf und vertraue darauf, dass dieses die Verantwortung für die Arbeit übernimmt. Vermeide Mikromanagement; ermächtige stattdessen dein Team, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Für mich war es entscheidend, einen Founders Associate einzustellen, der jederzeit einspringen kann. Beim Delegieren geht es nicht darum, Autorität abzugeben – es geht darum, dein Startup durch Zusammenarbeit zu stärken.

6. Grenzen setzen

Lege klare Arbeits- und Nichtarbeitszeiten fest. Das könnte bedeuten, dass du an bestimmten Orten arbeitest – im Büro, im Home Office oder im Café – und dass du den Familienbereich frei von Ablenkungen hältst, die mit deinem Startup zu tun haben. Indem du diese Grenzen setzt, kannst du dein Startup und dein Privatleben trennen und sicherstellen, dass du wirklich abschalten und dich entspannen kannst.

7. Erkenne deine Stress-Signale

Wenn du weisst, wie du auf Stress reagierst, kannst du ihn bewältigen, bevor er dich überwältigt. Achte auf Frühwarnzeichen wie Schlafstörungen und ergreife proaktive Massnahmen, um sie zu beseitigen. Entwickle Strategien – sei es Achtsamkeit, Bewegung oder ein vertrauenswürdiges Unterstützungssystem -, die dir helfen, dein Gleichgewicht wiederzufinden, wenn sich der Stress zu häufen beginnt.

8. Priorisiere Selbstfürsorge

Du bist der Motor deines Startups, und der Tag, an dem du nicht mehr aus dem Bett kommst, sollte nicht kommen. Priorisiere deine geistige und körperliche Gesundheit. Baue „Me-Time“ in deine Routine ein. In meinem Haushalt (UnternehmerInnen Haushalt) überprüfen wir zum Beispiel täglich unser Energieniveau und sprechen offen darüber, wenn wir Me-Time brauchen. Für mich ist es wichtig, in ein Café zu gehen, um zu lesen oder zu reflektieren. Es kann schwierig sein, Zeit für sich selbst zu finden, besonders wenn man familiäre Verpflichtungen hat, aber es ist wichtig. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg – du kannst es schaffen!

Selbstmanagement ist mehr als eine Disziplin – es ist die Lebensader von Unternehmern. Es geht darum, das Gleichgewicht zwischen dem Vorantreiben deines Startups und deiner Selbstfürsorge zu finden. Wenn du konsequent bist, Grenzen setzt, effektiv delegierst und die Selbstfürsorge priorisierst, wirst du dein Startup nicht nur besser managen, sondern auch aufblühen. Denke daran, dass ein gesunder, motivierter UnternehmerIn die stärkste Grundlage für ein erfolgreiches Startup ist.

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